Rauchende Schlote oder leuchtende Türme – eine Frage der Ausrichtung

Kreative Industrien brauchen Kristallisationsorte – wie die Tabakfabrik Linz. Ein Besuch von Chris Müller, Georg Tremetzberger (Creative Region) und Maria Marlene Dietrich (CMb.industries) im kreativland.tirol.   

Wenn Tirol das Land der Berge ist, ist Oberösterreich wohl das Land der Schlote. Und nirgends qualmt es mehr, als in der Stahlstadt Linz – was allerdings an rauchenden Köpfen liegt. Die Tabakfabrik Linz hat sein industrielles Erbe in eine florierende Zukunft überführt. Das Architekturjuwel von Peter Behrens hat sich in den letzten zehn Jahren unter der Ägide von Chris Müller zu einem prosperierenden Kreativquartier entwickelt. Der Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden ist auch CEO der Firma CMb.industries, wo er die Idee der AUTline entwickelte. Tirol soll nun ein Teil davon werden.

LOKchain Westbahnstrecke

Die Westbahnstrecke zieht sich strategisch günstig durch Österreich, wodurch sie Chris Müller als Antriebsstrang eines Innovationsnetzwerks betrachtet. Sie kann durch die gute infrastrukturelle Anbindung Andockpunkte für digitale Nomaden bieten und bis weit in die Regionen wirken. Er ist überzeugt davon, dass es Kristallisationspunkte braucht, die das Potential einer Region bündelt, fördert und sichtbar macht. Leuchttürme sind im internationalen Wettstreit um Talente entscheidende Faktoren. So kann die AUTline zukünftig Raum für Werkstätten, Fab-Labs, Programmierstuben, Zukunftszünfte, Neues Handwerk und Neues Wohnen bieten.

Tirol – eine Perle

Die Produktionslinie AUTline erstreckt sich – als Verlängerung der Seidenstraße gedacht – von Wien bis Innsbruck. Nun ist Tirol gefragt, eine Perle zu entwickeln. Aus Oberösterreich waren daher Chris Müller mit Kollegin Maria Marlene Dietrich sowie Georg Tremetzberger, CEO Creative Region Upper Austria, für einen Austausch in der Landeshauptstadt. Bei Landesrat Anton Mattle, zuständig für Wirtschaft, Industrie und Digitalisierung stieß man damit auf offene Ohren. Der Gegenbesuch in die Tabakfabrik Linz folgt nächste Woche.

Asbestentsorger, Rock-Musiker, Künstler, Fabriksdirektor, Unternehmer, Immobilienentwickler, CEO, Manager des Jahres – Chris Müllers Biografie ist mannigfaltig. Heute ist er Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz, Initiator des ATMOS Selfness Resorts, CEO der CMb.industries GmbH sowie der ATMOS Aerosol Research GmbH und bloggt als Urban Miner.